Mobility Trends im Longstay-Segment Lesedauer: min
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Begeisterte Bewohner durch die Trends von morgen
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Begeisterte Bewohner durch die Trends von morgen

In der Zukunftsvision unserer Städte kommt das eigene Auto kaum noch vor. Die persönliche Mobilität steht dennoch weiter im Mittelpunkt und muss bei der Planung eines neuen Hauses mitgedacht werden. Immer. Und von Anfang an. Welche Trends und Lösungen Sie dafür schon heute berücksichtigen können und sollten – das verraten unsere Experten. Entscheidend ist dabei vor allem die „letzte Meile“.

  • Urban Mobility Trends
  • Bedarfsgerechte Planung
  • Future Mobile Solutions
  • Vom Pkw zum Fußgänger
  • ÖPNV neu gedacht
  • Mobilität in der Projektentwicklung
  • Rahmenbedingung: Finanzierung und Platzbedarf

 

 

Dr. Stefan Carsten Zukunftsforscher
Philipp Geim Mobilitätsberater, Veomo Mobility
Constantin Rehberg Co-Founder, Lively
Benjamin Oeckl Geschäftsführer, BelForm

Für Constantin Rehberg, Co-Founder Lively, ist die letzte Meile der Schlüssel zum eigenen Mobility Konzept. „Weil viele Mietinteressenten sagen, dass sie auf ihr Auto verzichten wollen und stattdessen auf den Bus umsteigen, wenn sie zu uns kommen“, setzt er gezielt auf den ÖPNV. Auf dieser Basis hat er bei dem 2023 eröffneten „LIVELY Weiße Dame Gronau“, einem neuen Senior Living Konzept, den vorgegebenen Stellplatzschlüssel gezielt verändert. „Statt grundsätzlich 1,5 Stellplätze pro Wohnung umzusetzen, haben wir die Zahl an den individuellen Bedarf angepasst und dabei nicht nur die Parkplätze der Pflegedienste berücksichtigt, sondern auch die Tatsache, dass Senioren in der Regel nicht gern in die Tiefgarage fahren.“ Die Mobilität der Bewohner garantiert stattdessen ein eigens entwickeltes Carsharing-Konzept inklusive E-Ladestationen im eigenen Haus und einer Zuwegung, die auch diejenigen befriedigt, die sich in der Tiefgarage nicht mehr wohl fühlen.

Student mit Fahrrad steht vor einem Studentenwohnheim

Urban Mobility Trends

Alle Städte bereiten sich darauf vor, dem Autoverkehr weniger Raum zu geben, und den Platz stattdessen Fußgängern und insbesondere Fahrradfahrern zu offerieren – dem aktuell stärksten Urban Mobility Trend. „Ein Stellplatzschlüssel, der nur einen Platz für 20 Wohnungen vorsieht, ist in einigen Jahren durchaus denkbar“, bringt Dr. Stefan Carsten, Zukunftsforscher und Autor des Mobility Report 2024, die Trends in der Urban Mobility auf den Punkt. Philipp Geim, Mobilitätsberater der Veomo Mobility GmbH, pflichtet ihm bei: „Unserer Meinung nach wird das Auto zwar immer noch eine Rolle spielen, allerdings keine zentrale mehr. Schon heute gibt es beispielsweise in Dänemark Städte, in denen die Nutzung des privaten Pkws auf Alltagswegen extrem stark reduziert ist. Und auch anderswo gibt es ambitionierte Konzepte mit einem Stellplatzschlüssel von einem Auto pro zehn Wohneinheiten.“

Vom Klimawandel gelernt: Ursache und Wirkung

Der Hintergrund dieser Entwicklung ist schnell erklärt: „Der Klimawandel ist in europäisches Recht übersetzt worden“, informiert Carsten und folgert: „Das bedeutet, dass die Kommunen nachhaltig planen und die Bauwirtschaft bewusst und nachhaltig bauen muss. Mobilität ist dabei ein wichtiger Faktor.“ In der Tiefgarage der Zukunft lässt sich die Zahl der Privatautos daher an einer Hand abzählen. Kompensiert wird der Wegfall des eigenen Pkw durch den optimierten Zugang der Bewohner zur öffentlichen Mobilität und Mikromobilität. „Wenn wir mit unseren Ideen bei der jeweiligen Stadt anklopfen und nach der nächsten Bushaltestelle fragen oder anregen, eine in der Nähe unseres Standorts einzurichten, treffen wir meist auf offene Ohren“, berichtet Rehberg von seinen aktuellen Erfahrungen mit den Verkehrsplanern.

EXPERTEN TIPP:

Expertentipp für Projektentwickler und Planer

Constantin Rehberg empfiehlt:

Die letzte Meile ist der Schlüssel zum eigenen Mobility-Konzept. Statt grundsätzlich 1,5 Stellplätze pro Wohnung umzusetzen, haben wir die Zahl an den individuellen Bedarf angepasst. Kompensiert wird der Wegfall des eigenen Pkw durch den optimierten Zugang der Bewohner zur öffentlichen Mobilität. Wenn wir mit unseren Ideen bei der jeweiligen Stadt anklopfen und nach der nächsten Bushaltestelle fragen oder anregen, eine in der Nähe unseres Standorts einzurichten, treffen wir meist auf offene Ohren.

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    Future Mobile Solutions

    Der öffentliche Personennahverkehr der Zukunft beinhaltet nicht mehr nur Bus, Metro und Straßenbahn. Stattdessen wird der ÖPNV zur Plattform vieler unterschiedlicher Mobilitätsformen und integriert z. B. Carsharing- oder E-Scooter-Anbieter und irgendwann sogar autonomes Fahren, bei dem das fahrerlose Taxi individuell bestellt werden kann. Besonders interessant ist letzteres etwa für ländliche Strukturen, deren Mobilitätsdienstleistungen anders angegangen werden müssen als in der Stadt. Ergänzt werden die Future Mobile Solutions durch private Anbieter, die maßgeschneiderte Lösungen zur Verfügung stellen. Möglich sind auch öffentliche Angebote oder Sharing-Strukturen im eigenen Haus, die der Betreiber oder der Vermieter initiiert. Mit der Größe der Stadt und der Nähe zum Stadtzentrum wächst zudem die Zahl der bereits vorhandenen Angebote. „All dies führt zu einem Mehr an Mobilität, das von den Menschen positiver wahrgenommen wird als der Verlust des eigenen Pkw“, ist Trendforscher Carsten überzeugt.

     

    Die letzte Meile steht dabei im Fokus der individuellen Mobilitätsformen – die jeden Vermieter oder Betreiber interessieren sollten. „Denn Mobilität beginnt und endet in 80 Prozent aller Fälle vor der eigenen Haustüre“, versichert Carsten. Aus diesem Grund sollte das Thema auch bei jedem Immobilienprojekt mitgedacht werden. Und zwar von Anfang an und in Abhängigkeit von der Lage und der Art des nächsten Anschlusses an den ÖPNV. Die erste Frage von Mobilitätsberater Geim betrifft daher immer die Mobilitätsangebote um das Immobilienprojekt herum. „Wir sehen uns den Standort und das Gebäude im Detail an, die Nutzungsgruppe und die vorhandenen Verkehrsverbindungen. Das Ergebnis ist die Basis für unser Konzept.“

    Individuelle Umsetzung und Kommunikation

    Gibt es noch keine aktuelle Anbindung an den ÖPNV, steht zunächst der Austausch mit den betreffenden Städten und Gemeinden an, um diese Basis zu schaffen. Im Anschluss wird die eigene Mobilitätslösung erarbeitet. Dabei werden aktuelle Trends in der Urban Mobility ebenso berücksichtigt wie alle Mobilitätsformen: vom Pkw über den ÖPNV und das Sharing bis zum privaten Fahrrad, für das eine Infrastruktur, Service-Angebote, Stellplätze und Ladestationen geschaffen werden müssen. Wo das Angebot zur Verfügung gestellt wird – von externen Beteiligten und in der nahen Umgebung oder intern und im eigenen Haus – wird ebenfalls im Vorfeld geklärt.

     

    Möglich sind zum Beispiel:

    • Mietangebote mit integrierten Deutschlandtickets
    • Vergünstigungen pro Fahrt für die im Haus oder in der Nähe geparkten Scooter
    • Freitickets für das E-Bike im Haus oder das Carsharing-Auto in der Tiefgarage
    • unterschiedliche Pakete z.B. Studenten- oder Premium- und Anwohnerpakete, die an den Standort der Immobilie und die gewünschte Art der Vernetzung angepasst sind

    EXPERTEN TIPP:

    Expertentipp für Planer und Betreiber:

    Benjamin Oeckl empfiehlt:

    Kommunikation mit den Gästen und Bewohnern ist das A und O. Dies gilt auch für Mobility-Angebote. Oft stehen diese zwar zur Verfügung, das ist den Nutzern aber nicht bewusst. Informieren Sie also Ihre Kunden über den USP und Mehrwert Ihres Hauses. Für unsere Kunden denken wir dies gerne gleich von Anfang an mit – zum Beispiel im Rahmen einer individuellen Digitalisierungs-Lösung.

    Wer eine eigens entwickelte App nutzt, kann darüber nicht nur informieren, sondern auch die gesamte Guest Journey abwickeln und bleibt in Kontakt mit den Bewohnern.

    Benjamin Oeckl

    Rahmenbedingung: Finanzierung und Platzbedarf

    Platz für die jeweilige Lösung ist insbesondere in Neubauten in der Regel genügend vorhanden. So bedarf es für eine Servicestation gerade einmal zwei bis drei Quadratmeter, für mehrere 100 Fahrradstellplätze zwar mehr, aber trotzdem weniger als für die gleiche Anzahl an Pkw. „Auch die Kosten von Urban Mobility-Angeboten sind gerade im Neubauprojekt recht niedrig, insbesondere, wenn man bedenkt, dass damit oft auch Stellplätze reduziert werden können“, versichert Geim. Abhängig von der Umgebung des Gebäudes, muss für die Herstellung eines Kfz-Stellplatzes mit 30.000 bis 50.000 Euro gerechnet werden, während ein Fahrradstellplatzes einmalig mit einem dreistelligen Betrag zu Buche schlägt und auch Sharing nur wenige hundert Euro pro Monat kostet.

    Immobilienprojekte im Serviced Wohnen können zwar auch heute noch ohne Mobility-Konzept umgesetzt werden, doch ergibt es aus den genannten Gründen absolut Sinn, sich damit zu befassen. Nicht zuletzt, da immer mehr Kommunen mittlerweile ein Konzept wünschen oder sogar fordern. Dabei sind sie durchaus bereit, selbst mit Bushaltestellen usw. in Vorleistung zu gehen. Künftig wird das ÖPNV-Angebot noch ausgeweitet werden und auch private Dienste wie Carsharing beinhalten. Im Fokus steht dann noch die letzte Meile – und das Angebot des eigenen Hauses. Ist es gut, verzichten Mieter nicht nur gern auf den eigenen Pkw – das Angebot bestimmt manchmal auch, ob sie mieten oder nicht.

    Bildquellen:

    Headerbild: Yoav Aziz auf Unsplash
    Beitragsbilder: Mika Baumeister, Gerry van der Walt auf Unsplash, Foto von BelForm

    Über BelForm:

    Mit dem Blick fürs Ganze formt BelForm Apartmenthäuser mit Wow-Effekt und langfristiger BelForm-Rendite. Seit zehn Jahren bietet BelForm als erster Komplettanbieter Projektentwicklern, Betreibern und Investoren die wichtigsten Leistungen rund um Temporäres Wohnen aus einer Hand an. Für Serviced Apartments, Mikro-Wohnen, Coliving und Senioren-Apartments ist BelForm ein Partner von A-Z: Von der Beratung, über Innenarchitektur und Kompletteinrichtung bis zur kompletten Digitalisierung eines Hauses. Ziel ist es, renditestarke Apartmenthäuser auf Basis hochzufriedener Bewohner zu formen, die sich nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich betreiben und bewirtschaften lassen.

    Einige von BelForm begleitete Projekte sind das bekannte #behomie Living der Interboden Gruppe, die Nena Hospitality Apartmenthäuser in Bochum und München, das Projekt Rhinstrasse für die Berlinovo Grundstücksgesellschaft, die hocherfolgreichen BlackF Serviced Apartments, die Konversion eines Hotels in ein Boutique Serviced Apartments für die H’Otello Gruppe, für die VIVUM Fonds die Mona Lisa Urban Apartments in Frankfurt und viele weitere Häuser. 

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