Definition
Seniorenresidenz
Einen wichtigen gesellschaftlichen Trend stellen die sogenannten Silver oder Best Ager dar. Damit werden Personen ab 50 Jahren aufwärts bezeichnet. Selbst im hohen Alter gehen sie agil und selbstbestimmt durchs Leben. Ein klassisches Altersheim kommt für diese Zielgruppe nicht in Frage. Die Alternative sind moderne Senioren- und Best-Ager-Residenzen, die nur wenig damit zu haben. Wer (noch) nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist und Wert auf Luxus legt, entscheidet sich immer öfter dafür.
Was ist eine Seniorenresidenz?
Seniorenresidenzen bieten ihren Bewohnern neben einer komfortablen und luxuriösen Ausstattung und Möblierung auch die Möglichkeit zum selbstständigen Wohnen, bei dem auf Wunsch bestimmte Services in Anspruch genommen werden können. Zu den angebotenen Dienstleistungen zählen u.a.:
Zur Ausstattung gehört in der Regel eine große, barrierefreie und somit behindertengerechte Wohnung mit einem Hausnotruf-System und Gemeinschaftsräumen. Die Vorteile liegen darin, dass die Bewohner möglichst lange selbstständig sind, es aber die Möglichkeit einer intensiven Pflege und Betreuung gibt, sobald dies notwendig wird. Das Zusammenleben fördert zudem den Austausch und die Kommunikation der Bewohner untereinander und wirkt so deren Einsamkeit entgegen. Betreibern und Investoren winken höhere Renditen, da die Mietpreise der möblierten Seniorenapartments über dem üblichen Mietniveau liegen.
Weltweit stieg das Investitionsvolumen für Wohnimmobilien in den letzten fünf Jahren um 52 Prozent und lag 2017 bei insgesamt 223 Mrd. USD. Seniorenwohnungen sind im Vergleich dazu mit einem Anteil von 17,4 Mrd. USD ein eher kleines Segment. Anders als beispielsweise bei Studentenapartments steigt das Investitionsvolumen beim Seniorenwohnen nicht kontinuierlich an, sondern unterliegt Schwankungen. 2016 sanken die Investitionen im Vergleich zu den Vorjahren etwa, 2017 ist allerdings wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Zu den Top-Investoren weltweit zählen Columbia Pacific, Welltower sowie Kayne Anderson. Deutsche Investoren sind beispielsweise die Deutsche Bank. Das Immobilienberatungsunternehmen CBRE schätzt den Neubau- und Ersatzinvestitionsbedarf bis 2030 auf rund 55 Milliarden Euro.
Seniorenimmobilien werden als Assetklasse also immer relevanter für Investoren und sind mittlerweile begehrte Nischenprodukte. Die Zahlen der vergangenen Jahre zeigen aber, dass dem nicht immer so war. Überinvestments wurden vermieden, da es damals noch keinen so großen Bedarf gab. Nach Ansicht von Experten könne es in Zukunft problematisch werden, geeignete Grundstücke zu angemessen Einkaufspreisen zu finden. Zudem fehle oft das Fachpersonal für Pflegebedürftige. Darüber hinaus müssten viele Bestandsobjekte vollständig umgebaut oder modernisiert werden, um den unterschiedlichen landesrechtlichen Gesetzen zu entsprechen.