Definition
PropTech

PropTech

Kurz erklärt

PropTech bezeichnet die Digitalisierung der Bewirtschaftung von Immobilien. Prop-Tech Unternehmen sorgen dafür, dass durch die Anwendung neuer Kommunikation- und Informationstechnologien Verwaltung- und Dienstleistungsprozesse in Gebäuden effizienter und sicherer werden.

Was sind PropTechs?

PropTech steht für Property Technology (zu deutsch: Immobilientechnologie) und umfasst sowohl die digitale Transformation selbst als auch die Unternehmen, die in diesem Wirtschaftszweig tätig sind. Diese richten sich in ihren Konzepten sowohl an andere Unternehmen als auch an Endverbraucher. Eine umfassende Definition seitens der Immobilienbranche zu dem Begriff steht indes noch aus.

Die technikbasierten Lösungsansätze von PropTechs umfassen Hardware- und Softwarelösungen. Dazu zählen auf der Hardwareseite digitale Türschlüssel und Codeleser, verschlüsselte Paketboxen, oder auch Flatscreenausstattung. Auf der Softwareseite kümmern sich PropTechs in der Regel um die Optimierung von Abläufen, Prozessen oder Geschäftsideen. So sind etwa eine digitale Gästemappe, digitale Mietverträge oder im Co-Living Bereich die Online-Organisation von Events Teil der Dienstleistungen. Die zunehmende Verlagerung der Geschäftswelt in das Online-Geschehen verstärkt noch den Einsatz der PropTechs, da sie größere Einsatzmöglichkeiten eröffnet und eine stärkere Technisierung von Abläufen erfordert. Auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat der Einsatz digitaler Techniken im Jahr 2021 weiter an Bedeutung gewonnen. Anwendungsfelder gibt es sowohl in gewerblich als auch in wohnräumlich genutzten Immobilien.

Am Beispiel des Co-Living Gebäudes behomie in Düsseldorf lässt sich dies gut verdeutlichen. Für das von BelForm umgesetzte Projekt entwickelte das PropTech Unternehmen Animus eine App, die Raumtemperatur, Jalousien und Lebensmittelbestellungen steuert. Über die Anwendung lassen sich auch Autos buchen, Reinigung- und Bügeldienstleistungen in Anspruch nehmen und das gesamte Verwaltungsprozedere rund um den Ein- und Auszug ausfüllen und überwachen.

In Deutschland clustern sich die verschiedenen Unternehmen in mehrere Dutzend Bereiche auf. Die fünf größten dieser Cluster sind: Mapping und Visualisierung, Smart Home und Home Services, Immobilienverwaltung, Vermietung und Verkauf und zuletzt Portfolio-Management und Crowdfunding.

Smart Home & Services

Für smarte Technologien in vernetzen Umgebungen hat sich seit Anfang der 2000er Jahre der Begriff Internet der Dinge etabliert. Sie ermöglichen die Verbindung der physischen und der virtuellen Welt und erlauben eine Zusammenarbeit beider durch neue Kommunikationstechniken. Staubsaugroboter etwa, oder auch der Lautsprecher „Alexa“ sorgen für vereinfachte Abläufe in modernen Haushalten.

Smart Home ist allerdings weitaus größer als gedacht – und wird so auch für Immobilienunternehmen interessant. Es geht um Ideen wie beispielsweise das Smart Meter. In Deutschland trat 2015 die Smart-Meter Pflicht in Kraft. Heißt, bis 2032 muss jeder Haushalt in Deutschland mit einem solchen Smart Meter ausgestattet sein. Der Begriff bedeutet dabei nichts anderes als intelligenter Stromzähler. Also ein moderner Stromzähler, der mit dem Internet verbunden ist. Als modern gilt das Gerät, wenn es mit einer Display-Funktion ausgestattet ist. Mit Smart-Metern lassen sich etwa Stromfresser identifizieren und platt machen, aber auch Daten schnell und unverfälscht weitersenden.

Smart Home ist aber nicht nur Stromzähler – die gesamte Steuerung und Bewirtschaftung einer Immobilie von der Heizung über die Klimaanlage bis zu den Jalousien wird dabei automatisiert. Digitale Türschlösser beispielsweise erlauben, eine Tür von überall auf der Welt für Freunde, Reinigungskräfte oder andere Personen zu öffnen.

Smarte Haushaltsgeräte lassen sich ebenfalls von unterwegs mittels einer eigens programmierten App oder mit einem Sprachassistenten steuern. Die größten Themen der Smart-Home-Entwickler sind indes die Gebäudesicherheit und das Energiemanagement. Smarte Anwendungen sollen nicht nur Abläufe effizienter gestalten, sondern auch ein sicheres Facility-Management gewährleisten und die Nachhaltigkeit der Immobilie maximieren. Paketboxen mit elektronischer Verschlüsselung beispielsweise schützen vor Diebstahl, so wie Smart Meter den Gesamtverbrauch deutlich nach unten fahren. Deswegen gilt das Smart Home auf dem Immobilienmarkt als „Next Big Thing“.

Mapping und Visualisierung

Zunächst einmal lässt sich der Begriff Mapping weiter unterteilen in Indoor- und Outdoor-Mapping. Mit Hilfe von Drohnen oder Satelliten liefern Mapping-Technologien verlässliche Daten als Vermessungsgrundlage für Gebäudehüllen oder zeigen virtuell erstellte Karten zum Innenausbau.

Prop Techs in diesem Cluster bieten aber vor allem die Möglichkeit, mit einer VR -Brille das Gebäude sozusagen schon vor der Errichtung zu betreten und zu durchschreiten. Projektentwickler und Investoren können dank der Technologie das zukünftige Interior virtuell und in Echtzeit in Augenschein nehmen. So lassen sich verschiedene Designs und Raumaufteilungen kosten- und ressourceneffizient erstellen und betrachten. Auch zeitlich gibt es gewaltige Vorteile, da die Entwürfe meist innerhalb weniger Minuten verändert werden können.

Bauprozess und Vermittlung optimieren PropTechs auf diese Weise deutlich. Genutzt werden zur Erstellung der virtuellen Umgebungen viele bereits in anderen Branchen etablierte Technologien wie 3D-Workflows, Computer Vision und bereits angesprochene Virtual Reality. Auch mögliche Käufer von Gebäudekomplexen oder auch Privathäusern können so früh mit in den Prozess eingebunden werden. Sie können ihr Investment ebenso besichtigen und Input zu gewünschten Veränderungen geben.

Immobilienverwaltung

Während im klassischen Wohngewerbe immer noch der Mietvertrag aus Papier und Druckertinte das Nonplusultra der Verwaltung ist, schaffen PropTechs im Cluster Property-Management die Möglichkeit, Mieter-Vermieter-Verhältnisse vollständig digital abzuwickeln. Eine Plattform für die digitale Mieterauskunft inklusive Gehaltsnachweise, Schufa-Zeugnis, Mietschuldenfreiheit, etc. sowie digitale Mietverträge und weitere Nachweise sind Teil der Dienstleistungen.

Im Co-Living-Bereich kommen der digitale Check-in und die digitale Buchung von Zusatzservices wie Zimmerreinigung oder Nutzung der Gemeinschaftsräume wie Fitness oder Schwimmbad hinzu. Auch das infrastrukturelle Management von Immobilien deckt das Cluster ab. Wartungs- und Reparaturarbeiten werden online über eigens entwickelte Programme geplant und organisiert. Das hat den Vorteil, dass die Verwaltungsmodule jederzeit schnell Alternativen generieren und in hoher Frequenz Überblicke über Kosten, Erträge und den gesamten Cash-Flow geben. Die Bearbeitung von vertraglichen Verpflichtungen läuft so automatisiert ab, dass Betreibern selbst meist nur noch eine Überwachungsfunktion zukommt.

Temporäre Vermietung

In diesem Cluster sind Technologien vertreten, die es Mieter und Vermieter ermöglichen, zu einem Mietverhältnis zusammenzufinden. Besonders in Wohnkomplexen oder Wohnhochhäusern mit vielen verschiedenen Apartments stellt die Mietersuche eine große Verwaltungsherausforderung dar. Prop-Techs kümmern sich ähnlich einer Art „Partnerbörse“ darum, dass die Suche zielgerichteter verläuft und bieten Plattformen für das Vernetzen beider Seiten untereinander. In diesem Fall richtet sich also das Produkt nicht nur an Unternehmen, sondern vor allem auch an Privatpersonen, die auf der Suche nach einer geeigneten Temporären Wohnform sind.

Auch hier lautet die Devise Zeit sparen. Ein effizienter Suchmechanismus und kommunikative Zusammenarbeit mit den Betreibern Temporärer Wohnformen sorgen für reibungslose Abläufe und schnelle Zufriedenheit beider Seiten. Von klassischen Online-Wohnungsbörsen unterscheidet sich dieser Cluster vor allem darin, dass er speziell für eine oder mehrere Immobilien eines Investors bzw. Betreibers konzipiert wird und deshalb auch nur diese vertreibt.

Portfolio-Management und Crowd-Investing

Beim Crowdinvesting schließen sich viele Kleinanleger zusammen,um einen großen Topf Geld in ein kostenintensives Projekt zu investieren. In der Immobilienbranche sorgen Prop-Techs dafür, dass Kleinanleger, die an Bauprojekten interessiert sind, eine entsprechende Plattform gestellt bekommen. Investoren können sich an Einzelprojekten oder an Bestandsportfolios beteiligen. Für die Anleger übernehmen die Plattformen alle Dienstleistungen von der Konzeption bis hin zur Abwicklung der Steuer. Auch Finanzierung, Anlegerverwaltung und Marketing sind dann Sache des Dienstleistungsunternehmens.

Crowdinvesting verbindet im Grunde also die Vorteile von FinTech und PropTech- und schafft eine sichere Investition für Mittelständler und andere Endverbraucher durch die Möglichkeit der Risikostreuung.

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