Es wird wieder kräftig gehandelt und gemietet | Der dritte Marktreport Temporäres Wohnen der Initiative MicroLiving
Wie steht es im Sommer 2021 um die Neuen Wohnformen? Die Zahlen des zweiten Marktreports der Initiative MicroLiving* vom letzten Herbst lassen darauf schließen, dass der Sektor sich gerade im Endspurt auf dem Weg zur Normalität befindet. Doch der lange Winterlockdown und die zögerlichen Lockerungen führen noch immer zu viel Unsicherheit – unter Investoren und in der Vermietung gleichermaßen. Die gute Nachricht: die Prognose für den Herbst 2021 ist nach wie vor realistisch. Und das Segment beweist einmal mehr, dass es sich auch in Krisenzeiten behaupten kann.
Experten in diesem Beitrag:
Zweimal im Jahr veröffentlicht die Initiative MicroLiving unter der Leitung von Felix Embacher und Christian Steilen den Marktreport für Neue Wohnformen und Temporäres Wohnen. Die letzte Auswertung im Herbst 2020 zeigte, dass die Coronakrise auch beim Segment Micro Living für einiges an Einbußen und Veränderungen gesorgt hat. In der Vermietung und auch bei den Investitionen.
Damals erklärte Embacher, bei bulwiengesa Head of Research & Data Science etwa: „Einige Apartmenthäuser haben keinen einzigen Studierenden als Mieter. Für Betreiber ist es aktuell einfacher, an Nicht-Studierende zu vermieten.“ Eine Rückkehr zur Normalität sei für den Herbst 2021 zu erwarten.
In der derzeitigen Analyse vom April 2021 hat sich dieser Zeitpunkt etwas nach hinten verschoben. So rechnen die meisten der befragten Investoren und Betreiber mit „Business as PreCOVID“ für das Frühjahr 2022 (46 Prozent). Etwa 15 Prozent geben jedoch gleichzeitig an, für sie sei der Normalzustand bereits wieder erreicht. Eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu den Zahlen vom letzten Jahr.
Handelsvolumina und Prognose
Positiv ist ebenfalls, dass die Auslastungsquote im Micro Living Bereich mit durchschnittlich 86 Prozent noch immer recht hoch ist; beim letzten Marktbericht lag sie bei 90 Prozent. Felix Embacher erklärt: „Die aktuelle Auslastungsquote unterstreicht noch immer die Krisenresilienz dieser Assetklasse. Vermutlich wird aber nicht jedes Apartmentkonzept an jedem Standort gut durch die Krise kommen“
Auch das Handelsvolumen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits wieder gestiegen. „Im vergangenen Jahr war auffällig, dass speziell die wohnwirtschaftlichen Apartmenthäuser im Segment des Temporären Wohnens gehandelt wurden, die gewerblichen Konzepte hingegen deutlich weniger“, so Embacher. Im Jahresverlauf 2021 wurden dementsprechend bislang deutschlandweit Apartmenthäuser für rund 500 Millionen Euro gehandelt.
Der Vorkrisenwert von über 1 Milliarde Euro ist bei Andauern der bisherigen Entwicklung bis Jahresende durchaus möglich. Die dynamische Entwicklung des Sektors seit 2016 macht jedoch genaue Prognosen schwierig. Die Volumina rangieren von knapp 2 Milliarden in 2017 bis sogar etwas unter einer Milliarde im darauffolgenden Jahr. 2020 hatte der Gesamtwert gehandelter Immobilien aufgrund der Corona-Zäsur bei etwas über 700 Millionen gelegen.
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Herausforderungen in der Vermietung
Immer noch finden jedoch über die Hälfte der Befragten die Vermietung an Studenten aus Deutschland und Europa herausfordernd bis sehr herausfordernd. Gerade im eher teuren Bereich tun sich Betreiber momentan schwer, eine ausreichende Belegung sicherzustellen. Bei Nicht-Studenten aus dem In- und Ausland ist die Vermietung etwas leichter, nur ein Drittel der Befragten (33 Prozent) empfinden diese als herausfordernd.
Bei den von BelForm ausgestatteten Objekten gab es in der Vermietung auch während der Coronakrise einige Erfolge zu feiern. „Der Mehrwert, den wir mit unseren Konzepten bieten, zeigte sich deutlich in der Auslastung während der Krisenquartale Q2 und Q3“, beschreibt BelForm-Geschäftsführer Benjamin Oeckl. So waren beispielsweise das Urban Living in Stuttgart und auch das THE 1487 in München selbst in Lockdown-Zeiten teils zu 100 Prozent vollvermietet.
Die Mietpreise waren im Jahr 2020 im Durchschnitt in Apartmenthäusern so hoch wie noch nie zuvor. Die monatliche All-In-Miete lag pro Zimmer im Durchschnitt bei 489 Euro. Die Mieten rangierten allerdings innerhalb einer Spanne von 261 bis 1.793 Euro, was auf die große Heterogenität der Häuser hinsichtlich Objekt- und Lagequalität hindeutet.
Die Dominanz der A- und B-Städte im Panel ist nach wie vor ungebrochen. Etwas über die Hälfte der für die Untersuchung ausgewerteten Daten stammt von den dort gelegenen Häusern, auch die Apartmentgrößen steigen mit zunehmender Stadtgröße deutlich an. Für die Umfrage wertete bulwiengesa die Betriebsdaten von rund 23.600 Wohneinheiten in 115 Apartmenthäusern deutschlandweit aus.
*Die Initiative MicroLiving ist eine von bulwiengesa gegründete und vom Bundesverband Micro-Living getragene Initiative. Sie hat das Ziel, Markttransparenz zu verbessern und allen Mitgliedern verlässliche Daten zu liefern. Beitreten kann jeder professionelle Verwalter, Eigentümer oder Betreiber von Apartments und Temporären Wohnformen.
Als Experte für Neue Wohnformen steht Ihnen BelForm in allen Phasen ihres Projekts zur Seite und begleitet Sie von Konzeption bis Umsetzung. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!
Über BelForm:
BelForm ist der führende Experte in den Bereichen Mikro-Apartments, Co-Living, Serviced Apartments und temporäres Wohnen. Als erster 360-Grad-Dienstleister in diesem Segment werden Projektentwickler, Betreiber und Investoren von Anfang an über Beratung, Innenarchitektur und Kompletteinrichtung zum erfolgreichen Projekt geführt. Ziel von BelForm ist es, marktfähige Apartmentkonzepte mit echtem Wow-Effekt zu realisieren und somit die Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche Bewirtschaftung zu stellen. Einige von BelForm begleitete Projekte sind das bekannte Behomie Living der Interboden Gruppe, Wohnen am Gleispark von Bauwens, The 1487 Serviced Apartments sowie weitere Häuser.