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Möbliertes Wohnen: Klein und teuer? Nicht unbedingt!
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Möbliertes Wohnen: Klein und teuer? Nicht unbedingt!

Temporäres Wohnen in Deutschland wird immer beliebter und das Angebot an verschiedenen Konzepten wächst stetig. Viele Anbieter am Markt bieten möblierte Apartments allerdings zu relativ hohen Preisen an, vor allem im Vergleich zu normalen Mietwohnungen. So scheint es zumindest. Doch stimmt dieser Vergleich tatsächlich? Ein aktuelle Untersuchung von Savills zeigt, dass Mieter unterm Strich nicht mehr ausgeben als auf dem klassischen Wohnungsmarkt. Einen genauen Blick in die Untersuchung von Savills erhalten Sie hier.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  1. Welchen Mehrwert das Temporäre im Vergleich zum klassischen Wohnen bietet.
  2. Ob es für den Nutzer teurer ist, in einem temporären oder klassischen Apartment zu wohnen.

In den meisten Fällen handelt es sich bei den angebotenen Objekten im Temporären Wohnen um Mikroapartments – möblierte Wohnungen mit einer Gesamtfläche von unter 35 Quadratmetern. Wie Savills in seinem Spotlight „Temporäres Wohnen in Deutschland: Befristet, klein und teuer?“ konstatiert, sind die privaten möblierten Apartments in Berlin im Median 21 Quadratmeter groß und kosten monatlich 618 Euro, also knapp 30 Euro pro Quadratmeter. Trotz ihrer geringen Größe werden kleine Apartments also zu einem vermeintlich hohen Preis pro Quadratmeter angeboten. Doch ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt schnell ein anderes Bild: Die aufgerufenen 618 Euro Miete verstehen sich inklusive aller Nebenkosten. Gerechnet auf eine Wohndauer von drei Jahren ist das Temporäre Wohnen damit sogar günstiger als eine klassische Mietwohnung. Zudem bieten viele Temporäre Wohnkonzepte ihren Bewohnern deutlich mehr als vier Wände und ein Dach über dem Kopf.

Gemeinschaftsflächen & Communities im Temporären Wohnen

Klassische Mehrfamilienhäuser bieten in der Regel keinerlei Gemeinschaftsflächen, somit fällt es Neuankömmlingen, die frisch in eine neue Stadt gezogen sind, deutlich schwerer, Kontakte zu knüpfen oder ihre Nachbarn kennenzulernen. Gerade in Großstädten herrscht große Anonymität. Sich mit selbstgebackenen Plätzchen beim Einzug bei den Nachbarn vorstellen? Wer macht das heutzutage schon? Die Folge ist eine zunehmende Vereinsamung, von der nicht nur Studierende betroffen sind, sondern auch immer mehr Berufstätige, die neu in eine Stadt ziehen und Anschluss suchen.

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    Eine mögliche Lösung für dieses Problem können Wohnkonzepte im Bereich des Temporären Wohnens sein, bei denen die Gemeinschaft im Vordergrund steht. Besonders hervorzuheben ist hier das Co-Living. Das “Co” in “Co-Living” kommt nicht von ungefähr. Es steht für eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale dieser neuen Wohnform: die Community. Auch Anbieter von Studentenapartments haben Gemeinschaftsflächen schon lange als Kernelement ihrer Konzepte verstanden. Sie werden von großen Playern am Markt wie The FIZZ von International Campus, Campus Viva von Grundkontor oder Milestone Student Living nicht ohne Grund in den Vordergrund gerückt.

    Laut Savills verfügen neugebaute Premium-Wohnanlagen für Studierende und junge Berufstätige einen Gemeinschaftsflächenanteil von etwa 4 bis 10 Prozent. Und die Bewohner sind bereit, auf private Wohnfläche zu verzichten, um sich dafür in ausgelagerten Gemeinschaftsflächen „coole“ Annehmlichkeiten zu teilen und gleichzeitig schneller in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten Anschluss zu finden. Der Trend Peak Home zeigt ohnehin, dass Lebensqualität (vor allem von Millennials) nicht mit privater Wohnfläche gleichgesetzt wird, sondern dass den öffentlichen Räumen dabei eine immer größere Bedeutung zuteil wird. Umliegende Restaurants im Viertel ersetzen für viele Menschen die Küche und ein Café mit WLAN wird selbstverständlich zum Büro umfunktioniert. Dies also direkt auf Gemeinschaftsflächen mit lokalen Anbietern innerhalb eines Gebäudekomplexes zu integrieren, ist der logische Schritt hin zum maximalen Komfort innerhalb eines Gebäudes.

    Aktuell zählen laut der Studie zu den angebotenen Gemeinschaftsflächen überwiegend Waschräume, Lounges, Fitnessräume sowie Gemeinschaftsküchen. Nach Informationen von Savills verfügen 93 Prozent der Bestandsobjekte in Berlin über mindestens eine solche Gemeinschaftsfläche. Dieser Aspekt macht auch klar, wieso sich die Quadratmetermieten im Temporären Wohnen nicht mit denen am klassischen Wohnungsmarkt vergleichen lassen. Denn man zahlt bei den Kosten von Temporärem Wohnen nicht nur für das private Apartment, sondern sowohl für die Nutzung der Gemeinschaftsflächen als auch für mögliche Services und den Gesamtkomfort.

    Ausstattung im Temporären Wohnen

    Für Menschen, die neu in eine Stadt kommen, ist vor allem eins wichtig: Die schnelle und unkomplizierte Verfügbarkeit von Wohnraum und zusätzliche Services, die unnötigen Aufwand und vor allem Zeit ersparen. Eine vollständige “löffelfertige” Ausstattung ist dabei nur ein Aspekt. Wichtig ist auch deren Qualität, denn für die Bewohner ist diese oftmals das wichtigste Kriterium noch vor Lage oder Preis, wie eine Studie von Apartmentservice unter Gästen von Serviced Apartments ergeben hat. Zudem muss die Möblierung häufige Mieterwechsel und deren Ein- und Auszug nicht nur unbeschadet überstehen, sondern sollte auch nach mehrmaliger Benutzung nicht abgewohnt aussehen. Im Zuge der Nachhaltigkeit einer Investition in die Ausstattung und Möblierung zeigt sich häufig, dass eine qualitativ bessere Ausstattung langfristig weniger Instandhaltung oder Austausch benötigt und sich dadurch langfristig positiv auswirkt. Neben der Möblierung muss selbstverständlich auch schnelles, stabiles und überall verfügbares WLAN zur Ausstattung eines Temporären Wohnkonzepts gehören.

    Die Kosten von Temporärem Wohnen im Vergleich

    Nicht nur die Möblierung, sondern auch Gemeinschaftsflächen und zusätzliche Services kosten Geld und Aufwand, was sich in der Miete widerspiegelt. Projektentwickler und Bestandshalter sind dabei gut beraten, genau auf die Nebenkosten, besonders im Hinblick auf die Bewirtschaftung von Gemeinschaftsflächen, zu achten und die Prozesse möglichst digital abzudecken. Savills hat in seinem Spotlight eine genaue Kostenaufstellung am Beispiel Berlin vorgenommen. Das Ergebnis: Die Kosten von Temporärem Wohnen bis zum dritten Jahr sind sogar günstiger sind als die des klassischen Wohnens!

    Kostenvergleich bei einem Jahr Wohndauer in Berlin*

    Kosten von temporärem und klassischem Wohnen*

    Ein Frage stellt sich allerdings in der Aufstellung: 1.000 Euro pro Jahr für die Möblierung eines Apartments ohne Küche mit einem kompletten Inventar und allem, was ein Mieter zum Wohnen braucht? Dieser Kostenpunkt bleibt äußerst fraglich. Somit wären die Anschaffungskosten für eine unmöblierte Wohnung tatsächlich höher anzusetzen. Berücksichtigt man unterm Strich alle Kosten, die beim Einzug in eine unmöblierte Einzimmerwohnung (mit vorhandener Einbauküche) anfallen, dann übersteigen diese bis zu einer Wohndauer von drei Jahren die höheren Kosten von Temporärem Wohnen. Ohne Einbauküche ist die Differenz wohl noch größer. Dieses Ergebnis sollte nicht nur Projektentwickler und Betreiber froh stimmen, sondern auch Bewohner dazu animieren, tatsächlich auszurechnen, was eine unmöblierte Wohnung in einer neuen Stadt kostet.

    Die Zukunftsfähigkeit von Temporärem Wohnen

    Die gesellschaftlichen Entwicklungen bilden optimale Bedingungen für innovative Wohnformen und neue Nutzungskonzepte. Metropolen wie Shanghai, Singapur und New York City zeigen bereits, wie sich der Trend des Temporären Wohnens auch in Europa entwickeln wird. Die Temporären Wohnkonzepte sind eine sinnvolle Ergänzung des Wohnungsmarktes, denn sie zielen auf eine andere Zielgruppen und Bedürfnisse ab als klassische Wohnungen und entlasten somit vielerorts die angespannten Wohnmärkte. Bislang waren die Kosten von Temporärem Wohnen zwar ein viel diskutiertes Thema, jedoch zeigt die Untersuchung von Savills, dass der Bewohner viel mehr für sein Geld erhält, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Zusätzlich ist der Auszug deutlich unkomplizierter und die Flexibilität für den Mieter wesentlich größer. Der Bewohner erhält in guten Konzepten außerdem nicht nur einen deutlich höheren Wohnkomfort, sondern ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl – zwei sehr wichtige Aspekte, die sich nur schwer in Zahlen messen lassen.

    Als Experte für die Neuen Wohnformen steht BelForm Ihnen gerne zur Seite und berät Sie bei der Konzeptionierung und Ausstattung Ihres Wohnkonzepts. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!

    Über BelForm

    BelForm ist Experte im Bereich Micro Living, Co-Living, Serviced Apartments und temporärem Wohnen. Als erster 360-Grad-Dienstleister in diesem Segment werden Projektentwickler, Betreiber und Investoren über die Beratung, Innenarchitektur sowie die abschließenden Komplett-Möblierung zum erfolgreichen Projekt geführt. Ziel von BelForm ist es, einen entscheidenden Mehrwert für Auftraggeber und Nutzer gleichermaßen zu generieren und somit die Weichen für ein nachhaltig erfolgreiches Projekt zu stellen.