Die Digitalisierung bestimmt mittlerweile jeden Lebensbereich. Auch die Immobilienbranche ist hier keine Ausnahme. Startups im Bereich Immobilien verändern und verbessern die Prozesse und schaffen dadurch neue Ressourcen. Welche Vorteile dies für Micro Living und das temporäre Wohnen hat, lesen Sie in diesem Beitrag.
In diesem Artikel erfahren Sie:
Der Begriff “Proptech” leitet sich ab von “Property Technology”, also Immobilien-Technologie. Er bezeichnet digitale Dienstleistungen und Technologien innerhalb der Immobilienbranche. Dazu gehören die Einführung und Optimierung von digitalen Abläufen, Prozessen und Geschäftsideen unter dem Einsatz von moderner IT.
Immobilien und die digitale Disruption
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Die digitale Disruption ist seit Jahren eine charakteristische Begleiterscheinung unserer modernen Gesellschaft und beschreibt die Entwicklung, bei der bestehende Dienstleistungen, Produkte und Geschäftsmodelle in regelmäßigen Zyklen durch eine digitale Innovation ersetzt oder vom Markt gedrängt werden. Diese neuen Technologien bieten vereinfachte, schnellere und effektivere Lösungen und helfen dadurch, wichtige Ressourcen für Immobilienentwickler frei zu machen. Die Vereinfachung von Prozessen ist auch zwingend notwendig, denn bis 2020 werden 26 Milliarden Geräte mit der Cloud verbunden sein. Heute gibt es bereits 11 Milliarden Sensoren, bis 2022 sind es eine Trillion, die fünf Mal mehr Daten sammeln als in 2018. Diese enormen Datenmengen haben den Vorteil, dass sie dazu genutzt werden können, Prozesse innerhalb von Immobilien zu vereinfachen, die Kosten der Bewirtschaftung zu reduzieren und das Leben von Projektentwicklern, Hausverwaltern, Bewohnern und Gästen deutlich zu erleichtern.
Die Digitalisierung der Wohnwirtschaft
Wie aktuelle Trends zeigen, wird die Assetklasse Wohnen für Investoren immer relevanter. Immobilienunternehmen im Bereich Wohnen / gewerbliches Wohnen profitieren von verschiedenen digitalen Lösungen. Sie vereinfachen die Verwaltung erheblich und minimieren damit sowohl den Zeitaufwand als auch die Kosten, was zu einer höheren Rentabilität beiträgt. Besonders im Bereich Micro Living und Temporäres Wohnen steigt der Aufwand in der Vermietung stark an, bedingt durch den häufigen Mieterwechsel und der damit verbundenen Zeit für Abrechnung, Abnahmen, End-Reinigung, Kautionszahlungen und Instandhaltungen. In der Verwaltung können Proptechs Immobilienentwickler in Form verschiedener Software-Lösungen unterstützen, da nahezu alle technischen Anlagen und Prozesse digitalisiert werden können – egal ob es sich dabei um Türschlösser, Klingelanlagen, Paketboxen, Heizungssysteme, Warmwassermesser handelt oder um Vermietungsprozesse, digitale Buchungsmöglichkeiten, Mietermanagement, Hausverwaltung und vieles weitere.
Für die Bewohner erhöht sich der Nutzen ihres Zuhauses (auf Zeit) gleichzeitig erheblich. Dies beginnt bereits bei einem digitalen Zugang zum Zuhause, lässt Bewohner miteinander kommunizieren, Services hinzubuchen und den Einzugsprozess reibungsloser gestalten. Zusätzliche Verknüpfungen zu Smart Home im Apartment, beginnend bei der Einstellung der Heizung über Jalousien bis hin zur Ambient-Beleuchtung, ermöglicht es heute, all diese Geräte und Funktionen durch Apps miteinander zu verknüpfen und zu steuern. Besonders im Bereich Micro Living, Co-Living oder Business Apartments ist es für die Bewohner wichtig, direkt ab der Ankunft ankommen und „loswohnen” zu können, ohne viel Zeit durch bürokratische Prozesse zu verlieren.
Wie die heutigen Wünsche einer digitalen Zielgruppe im (Longstay)-Wohnen aussehen, hat BelForm in einer Umfrage unter digitalen Nomaden herausgefunden. Diese legen laut der Befragung vor allem Wert auf schnelles WLAN, ein ansprechendes Design sowie die Möglichkeit zum Austausch unter Gleichgesinnten durch Gemeinschaftsflächen und den Einsatz sogenannter Mieter- oder Bewohner-Apps.
Künftig werden moderne Technologien zur Standardausstattung von Apartments gehören – insbesondere im Bereich Micro Living, Co-Living und Serviced Apartments. Sie werden dabei nicht nur ein bloßes „Extra“ sein, sondern vielmehr zur Grundausstattung gehören und das Wohnerlebnis für den Bewohner bereichern. Zu diesem trägt auch die Echtzeit-Personalisierung bei, die nicht nur im datengetriebenen Marketing eine wichtige Rolle spielt. So wird das Apartment von Morgen zu einem Produkt, das sich flexibel und personalisierbar an die Wünsche und Bedürfnisse seiner Bewohner anpassen kann. Am besten nicht nur durch die Einstellung der Beleuchtung, sondern durch die Personalisierung des gesamten Apartments z.B. durch den Einsatz von smarten Möbeln, die je nach Bewohner Anforderung das Apartment anders aussehen und nutzen lässt.
Für Entwickler und Betreiber von Serviced Apartments und Long-Stay-Produkten gehört die digitale Gästereise (fast) zum Standard. Der niedrige Personalschlüssel im Vergleich zur klassischen Hotellerie verlangt einen hohen Grad an Automatisierung im Bereich des Buchungsprozesses, des Check-In / Check-outs vor Ort, der Rechnungsstellung, der Buchung von zusätzlichen Services sowie in vielen weiteren Bereichen. Die Digitalisierung von Prozessen ist zu einem wichtigen Bestandteil für die heutige und künftige Wettbewerbsfähigkeit in einem stark wachsenden Marktsegment geworden.
Beim Einsatz von neuen Technologien im Gebäude ist allerdings auch Vorsicht geboten. Es muss vor allem für das Gebäude, den Verwalter und den Bewohner langfristig sinnvoll sein und einen echten Mehrwert bieten, besonders wenn sich Technologien in Zukunft weiter verändern. Prof. Timo Leukefeld, Experte für energetisches Wohnen in der Zukunft, warnt in diesem Zusammenhang vor allem vor der sogenannten dritten Miete: Die erste Miete nennt er die Kaltmiete, die zweite die Nebenkosten und die dritte bezieht sich auf die Instandhaltungskosten. Besonders Smart Home Technik und die zunehmende Digitalisierung in Gebäuden können den entscheidenden Nachteil haben, dass die Instandhaltung oder die Erneuerung von verbauter Technologie zu einem späteren Zeitpunkt sehr teuer und aufwendig werden kann. Daher sollte man den tatsächlichen Nutzen im Vergleich zum Aufwand genau abwägen und versuchen, nur dort Technik fest mit dem Baukörper zu verbinden, wo sie langfristig einen deutlichen Mehrwert bieten und später leichter ersetzt bzw. erneuert werden können.
Wie BelForm Proptech für Projektentwickler einsetzt
Die Hauptaufgabe von BelForm liegt in der Schaffung eines stimmigen Gesamterlebnisses für Bewohner, Mieter und Gäste im Abgleich mit dem Mietpreis und den Erwartungen der Zielgruppe. Durch den Prozess aus Beratung, Innenarchitektur und Möblierung von Apartments und Gemeinschaftsflächen helfen wir Projektentwicklern, das volle Potential ihrer Immobilie nutzbar zu machen. Dies geschieht beispielsweise durch eine effiziente und intelligente Grundrisslösung und Möblierung, ein funktionierendes Bewirtschaftungskonzept sowie die Schaffung von Apartment-Lösungen mit Wow-Effekt und Wiedererkennungswert, die eine schnelle und langfristige Vermietung trotz eines starken Wettbewerbs auch in Zukunft sicher stellen.
Ein wichtiger Bestandteil der Bewohnerreise im 21. Jahrhundert und eines stimmigen Gesamterlebnisses kann durch Technologie gelöst werden. Deshalb verbinden wir bei BelForm die besten Lösungen aus Hardware und Software, um eine Synergie zwischen Design und Ausstattung sowie Technologie und Effizienzsteigerung zu schaffen. Dies spart Projektentwicklern wichtige Ressourcen und lässt durch die gewonnene Effizienz ganz neue Marktsegmente erschließen.
Ein Projektbeispiel von BelForm in der Wohnungswirtschaft, wo alle Bereiche in einem Projekt zusammenlaufen gelaufen sind, ist ein neues Mikroapartment-Objekt mit knapp 100 Einheiten in Berlin Tiergarten, welches im Januar 2020 seine Türen öffnen wird. Hier kommt das Design und die komplette löffelfertige Ausstattung mit vielen Eigenkreationen von BelForm, während smarte Türen sowie die komplette Steuerung des Apartments mit Echtzeit-Verbrauchsmessung und personalisierten Einstellungen den Wohnkomfort erhöhen. Das ganze smarte Angebot steht den Bewohnern durch eine neu geschaffene Software-App zur Verfügung, die dem Bestandshalter die Steuerung des Gebäudes, die Abrechnung und das Mietermanagement spielerisch erleichtern. Gleichzeitig können die Mieter durch die App zusätzliche Services buchen, sich untereinander vernetzen und verabreden und ihren aktuellen Verbrauch von Heizung, Strom, Wasser und vieles weitere genau im Blick behalten.
So werden Proptechs die Immobilienwirtschaft verändern
Ziel des digitalen Ansatzes muss es stets sein, die Wohnqualität zu steigern und tägliche Abläufe zu erleichtern. Dass die digitale Disruption auch vor der Immobilienbranche nicht haltmacht, ist mittlerweile allen klar geworden. Ein Vorteil ist es dabei, dass es für viele Prozesse eine ausgereifte digitale Lösung gibt, die das Leben für Verwalter und Bewohner deutlich erleichtert. Jedoch sollten besonders Projektentwickler vorsichtig mit der Auswahl von Proptech-Firmen sein, denn es ist wichtig, dass die ausgewählten Start-ups in 5 Jahren noch zur Verfügung stehen. Auch sollte der Grad der Digitalisierung eines Gebäudes genau betrachtet werden und wirklich nur dort eingesetzt werden, wo es langfristig dem Projekt einen Mehrwert bringt. Sonst droht die vorhin erwähnte dritte Miete womöglich, die gewonnene Effizienz durch hohe Kosten durch Instandhaltungen in Luft aufzulösen. Gleichzeitig wird es für Bewohner von heute und morgen immer selbstverständlicher, besonders im Bereich temporärer Wohnformen, dass Technologie den Alltag erleichtert. Es gilt den richtigen Mix zu finden, der für alle einen Win-Win darstellt und so zum einen sinnvoll Kosten spart und zum anderen durch schlanke Prozesse und erhöhtem Bewohner Komfort langfristig zum Wettbewerbsvorteil wird.
Wie Sie in Ihrem Immobilienunternehmen die richtige Entscheidung hinsichtlich des Einsatzes von Proptechs treffen können? Der erste Schritt sollte es sein, sich mit den neuen Technologien auseinander zu setzen und für das jeweilige Projekt zu evaluieren, welchen Nutzen Sie, der Bewirtschaftungsprozess sowie die späteren Bewohner von der einzusetzenden Technik haben – dabei wägen Sie den Nutzen gegen die Kosten ab. So bekommen Sie ein erstes Bild, welcher Grad an Digitalisierung Sie für Ihr Projekt benötigen könnten.
Sie haben Fragen zur Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft? Sprechen Sie uns hierzu gerne an oder schreiben Sie uns eine Nachricht über unser Kontaktformular.
Über BelForm
BelForm ist Experte im Bereich Micro Living, Co-Living, Serviced Apartments und temporärem Wohnen. Als erster 360-Grad-Dienstleister in diesem Segment werden Projektentwickler, Betreiber und Investoren über die Beratung, Innenarchitektur sowie die abschließenden Komplett-Möblierung zum erfolgreichen Projekt geführt. Ziel von BelForm ist es, einen entscheidenden Mehrwert für Auftraggeber und Nutzer gleichermaßen zu generieren und somit die Weichen für ein nachhaltig erfolgreiches Projekt zu stellen.